Rajasthan Holidays :)

Hey alle zusammen,

jetzt komme ich endlich mal dazu, meine jüngsten Urlaubserlebnisse aus Rajasthan niederzuschreiben ;). Dieses Mal, haben wir den Schlafbus (dabei mussten wir erstmal an den „fahrenden Ritter“ von Harry Potter ^^ denken..) ausgetestet, in dem Jo zwar ihr I-pod geklaut wurde und ich nachts gefroren hab, der aber ansonsten ganz cool war.. ;). Na jedenfalls bestand unsere Reise aus 2 verschiedenen „Trips“. Wir haben nämlich die Städte Jodhpur und Jaisalmer (wegen der Thar-Wüste!!) ein wenig erkundet, die auch nochmal etwa 5 Std. Busfahrt voneinander entfernt sind. Von Ahmedabad bis Jodhpur sind es sogar um die 9 Stunden Fahrt.

Also nur ganz kurz zur Übersicht:

Wir sind zuerst mit dem Bus nach Jodhpur, wo wir morgens am 9. ankamen und abends aber schon wieder gefahren sind, also direkt weiter nach Jaisalmer. Dort blieben wir knappe drei Tage, wobei wir die letzten beiden in der Wüste Thar verbrachten. Anschließend ging`s mit `nem Direktbus zurück nach Ahmedabad.  🙂

Teil 1 – Jodhpur, die „blaue Stadt“ –

Jodhpur ist wegen der Farbe ihrer Häuser auch bekannt als die „Blaue Stadt“. Traditionell kennzeichnete die Farbe Blau die Zugehörigkeit der Bewohner zur Kaste der Brahmanen, allerdings haben heute auch Nicht-Brahmanen diesen Brauch übernommen. Man sagt der Farbe nach, dass sie ein effektives Mittel zur Abwehr von Moskitos sei.

Quelle: Wikipedia

Als wir am Morgen des 9. Novembers in Jodhpur ankamen, fühlte ich mich glücklicherweise gar nicht mal so fertig von der Busfahrt, wie ich eigentlich befürchtet hatte. Schließlich blieb uns nur ein Tag, um was von diesem Ort zu entdecken, und der sollte natürlich ausgenutzt werden:)! Als wir aus dem Bus stiegen (es war auch noch dunkel), waren wir erstmal etwas überfordert damit, uns die ihre Dienste anbietenden Riksha-Driver von der Backe zu halten, während wir im „Lonely Planet“ (der beste Freund des Reisenden hier..^^- hat echt jeder!) verplant nach einem gut klingenden Restaurant blätterten… und schließlich das „Hotel Haveli“ (mit Rooftop-Restaurant^^) fanden, wo wir uns dann auch direkt hinbringen ließen. Und wir haben`s nicht bereut! Dieses Hotel/Restaurant (whatever) war einfach ein Traum wie aus 1000&1 Nacht, richtig hammer, sowas hatten wir hier zum 1. Mal, Urlaub halt;). Begleitet von ungewohnten^^ (aber einladenden) Schildern, die auf die Möglichkeit des Shisharauchens hinwiesen, stiegen wir sämtliche Treppen bis zum wunderschönen „rooftop“ hinauf…

Aussicht auf hübsche Gassen und ein Meer aus blauen Häusern, dahinter majestätisch die bekannte Festungsanlage der Stadt namens Meheranghar auf einem Berg ruhend. Hat mich ein wenig an „Troja“ erinnert ;). Es gab tatsächlich `n „Continental Breakfast“, wobei bis auf die Marmelade alles ganz lecker war. (Aber zu diesem Zeitpunkt hätten wir wohl so ziemlich alles gegessen^^).

Bei diesem Frühstück auf der Dachterasse begegneten wir auch zum ersten Mal dem verlobten Pärchen aus Brighton, die sich ebenfalls vom „Lonely Planet“ leiten ließen, was wir spätestens bei unserem 3. Zufallstreffen an diesem Tag dann irgendwann feststellten ;). Sie sollten uns später sogar nach Jaisalmer folgen , in dem gleichen Hotel wohnen und die gleiche Kameltour machen :D!

Nachdem wir gesättigt waren und das Restaurantklo als Umkleide- und Frischmachkabine benutzt hatten (mein japanisches feuchtes Klopapier als steter Begleiter^^), machten wir uns auf, um der Festung einen Besuch abzustatten! Naja, so war zumindest der „Plän“, wären da nicht so tolle Läden auf unserer Route gewesen, sodass wir ein wenig vom Shoppingfieber gepackt wurden..hehe. – So kam ich auch in den Besitz meines Cowboyhuts sowie indischer Lederschuhe mit roten Bommeln und zwei äußerst bequemen Shalwars (weite Aladinhosen, Pluderhosen). :))

Die Festung an sich sah auf jeden Fall klasse aus, und `ne tolle Aussicht hatte man von dem Berg ja sowieso. Auf dem Weg den Berg hoch gingen wir duch schmale Gassen, wo Kinder sich von uns fotografieren lassen wollten und wo die Leute ganz offensichtlich an Ausländer gewöhnt waren..(im Gegensatz zu uns Gujaratis;) – ist echt `n komisches Gefühl, Touristen zu sehen, weil man sich irgendwie schon so von denen distanziert und sich fast beleidigt fühlt, mit den ganzen „Touris“ in einen Topf geworfen zu werden…wobei wir an dem Tag echt wie die perfekten Touris aussahen..)

Auch innerhalb der Festung gaben sich die Leute quasi die Kamera in die Hand, um ein Bild von sich mit den „foreigners“ zu machen (Frauen mit Babies, junge Männer, Kinder..).- Aber alle freundlich. Mit einer echt sweeten Familie haben wir da auch gequatscht, die haben uns was von ihren Süßigkeiten abgegeben und der Sohn hat zwei (mehr oder weniger undurchschaubare ^^) Zaubertricks vorgeführt.

Hmm..so neigte sich unser Tag dann auch schon langsam wieder seinem Ende zu (wie gesagt, die Läden hatten uns echt lange aufgehalten…). Bevor wir vom Hotel Haveli ein weiteres Mal unsere Mägen füllen lassen wollten (Jo hatte während unserem Ausflug ihren Rucksack da gelassen), begegneten wir noch einer ebenfalls „freiwilligen“ Italienerin in einem netten kleinen Laden (wo sie arbeitete) einer Organisation, die u.a. selbsthergestellte Produkte von benachteiligten Frauen verkaufte.

Das Dinner auf`m „rooftop“ war lecker und wir völlig alle. 🙂 Dort oben war es wieder ein wenig wenig und sogar frisch, was mich immer ein bisschen melancholisch stimmt..wir saßen noch eine Weile einfach da, bevor uns eine Riksha zur Busagency brachte…

auf nach Jaisalmer!!

..Aber das ist eine andere Geschichte…;)

Liebe Grüße, Nina! :))

Teil 2 – Jaisalmer, die goldene Stadt –

Inmitten der Wüste Thar gelegen und aufgrund der Errichtung aus gelbbraunem Sandstein auch Die goldene Stadt genannt, wurde Jaisalmer in zweifacher Hinsicht in sehr günstiger Lage erbaut. Zum einen bot der 120 m lange und 500 m breite Trikuta-Felsen dem Gründer Rawal Jaisal, einem König der Bhatti Rajputen, die Möglichkeit, gegen die immer häufiger werdenden Angriffe muslimischer Eroberer ein gut geschütztes Fort zu errichten.

Quelle: Wikipedia

Unsere Ankunft in der „goldenen Stadt“ war ein außergewöhnliches Erlebnis, hatten wir doch erst ab dem nächsten Morgen ein Zimmer reserviert. Da wir nun aber in tiefster Nacht (gegen 3 Uhr) mit unserem Bus ankamen, blieb uns nur die Möglichkeit (so hatte man`s mir am Abend zuvor am Telefon auch gesagt), uns mit `ner Riksha zum Hotel Renuka bringen zu lassen (wobei uns der Fahrer mal sowas von abgezockt hat, aber um 3 Uhr nachts in ner fremden Stadt hat man halt keinen Bock, zu diskutieren..;)), wo wir die restliche Nacht von Moskitos umschwärmt in den Korbstühlen des „rooftop-Restaurants“(mal wieder^^) verbringen durften..

Die Toilette war gruselig (also die auf dem Dach), das Personal sehr nett. 🙂 Es war eine magische Nacht, wirklich! Wir versuchten uns völlig fertig mit den Stühlen zu arrangieren, während das Licht der an den Ventilatoren befestigten Lampen (in Form von Blumen) alles in ein Rot tauchte. Und ich konnte gar nicht fassen, dass es wirklich echt frisch war, sowas hatten wir in Ahmedabad noch nicht erlebt;).

Gegen Morgen wurden wir dann langsam wach, als die ersten Hotelgäste zum Frühstück erschienen und auf Englisch zu reden begannen. Die Aussicht war wunderschön, die sandfarbenen Häuser um uns herum alle von der Morgensonne in ein goldenes Licht getaucht..hach!:)

Nachdem wir die Zeit bis 8 Uhr (da sollten wir ein Zimmer kriegen) mit Wachwerden, Frühstücken (da gab`s Pancakes!!:DD) und Warten(-.-) totgeschlagen hatten, wurden wir in dem „Ratan Palace“ (gleicher Besitzer, 200 m weiter, gleiche Straße) einquatiert, weo wir endlich duschen und uns wirklich ausruhen konnten;). Das Hotel war im Grunde genau das, was wir uns vorgestellt hatten: Preiswert, sauber, Raum mit Bad :). – Sogar ein Mini-Balkon war dabei^^.

Als wir uns schließlich einigermaßen „refreshed“ fühlten, zogen wir los, um uns den Ort mal etwas näher anzuschauen…unsere Straße (sehr staubig und sandfarben eben) erinnerte an so n kleines Kaff aus dem Wilden Westen..ok, vielleicht das ich das auch nur so, weil mein Cowboyhut mir`s angetan hatte^^..

Jedenfalls war in dem Ort gerad wohl so ne kleine alljährliche Demonstration, wobei einfach eine menschenmenge mit Fahnen etc. auf den Marktplatz ging, wo eine leinwand aufgebaut war.. Da haben die sich dann alle irgendwas angeguckt..kein Plan!

Es war gerade auch Markt, und schnell wurde uns klar, dass die Menschen in Jaisalmer sehr gut an den Umgang mit Touristen gewöhnt sind. Wir wurden oft angesprochen, jedes Mal freundlich und interessiert, nur auf die Dauer natürlich anstrengend.

Was wir nur leider zwischendurch immer wieder erleben (also nicht speziell in Jaisalmer, sondern generell auf Märkten, wo es natürlich auch voll und gedrängt ist..), ist, dass man so ganz nebenbei plötzlich am Hintern gestreift wird oder ähnliches. Nicht immer ganz einfach zu sagen, ob`s jetzt Zufall oder Absicht war, aber manchmal eben schon.

Auch hier gab es wieder ganz viele wunderschöne Lederhändler (also vor allem die Ware war wunderschön mein` ich^^). Bei einem haben wir uns dann auch mal näher umgeschaut, wobei wir noch `ne halbe Ewigkeit in seinem Straßenladen rumhingen, verhandelten und einfach mit ihm quatschten. Da gab`s ganz tolle Taschen in allen Arten, Gürtel (hab mir einen mit Elefanten drauf gekauft, wollte zwar eigentlich Kamele, aber die gab`s nur in hell..), erneut Hüte, Schuhe und und und…Der Ladenbesitzer war echt ein lustiger Kerl und voll in Ordnung, er zeigte uns sowas wie ein kleines „Gästebuch“, wo schon viele Touristen einen Gruß hinterlassen hatten. – Einige Einträge auf Deutsch waren auch dabei, alle schienen in diesem Laden viel Zeit und sich gut amüsiert zu haben;). In der eigentlichen..“Füßgängerzone“ (??, ein Straßenladen neben dem nächsten^^) lernten wir dann noch einen Künstler kennen, in dessen Läden (er hatte mehrere, auf der Visitenkarte stand was von „Emperium“;)), wir auch nochmal einige Zeit verbrachten. Jedoch eher zum Quatschen und Chai-Trinken als zum Einkaufen, da wir zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich Pleite waren. Besonders für Jo als Künstlerin war das natürlich auch `ne schöne Sache.:)

Naja, eigentlich wollten wir uns ja die ganze Zeit nur das Fort angucken, aber irgendwie werden wir immer aufgehalten..;) – (Da gab`s auch `nen Schmuckhändler, aber davon fang ich gar nicht erst an…-u.a. Giftringe:)!)

Das Fort (das wir dann doch noch irgendwann erreichten) war wieder ziemlich schön, aber voll mit touristischen Verkaufsständen…ganz viel tolleer Schmuck, Ledersachen eben, alles Mögliche. Wir sahen Touristen aus aller Welt…Japaner, Amerikaner, Engländer, Holländer (^^) und bestimmt noch viele andere. Das war echt `n komisches Gefühl, was man glaub ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Aber wenn man hier jeden Tag lebt, möchte man halt nicht als einer der „reichen Touristen, die oberflächlich alle Sehenswürdigkeiten abklappern“ gesehen werden. Und wenn dann soviele auf einmal in dem Ort rumlaufen, wo man sich gerade aufhält, ist die Gefahr, so gesehen zu werden natürlich..naja..bei 100% schätz ich mal;).

Und trotzdem waren wir an diesem Tag natürlich irgendwie wie Touristen.

Was auch sehr „lustig“ war, das waren beispielsweise ärmere Frauen, die unbedingt von einem fotografiert werden wollten, um dann anschließend Geld dafür zu verlangen..

In dem Fort trafen wir dann natürlich auch wieder das Pärchen aus Brighton, die, wie sollte es anders sein, ebenfalls im „Ratan Palace“ wohnten^^. Ein hilfsbereiter junger Inder war so nett, uns das Fort zu zeigen, wobei er recht flott die verschiedenen Gassen durchschritt, um uns schließlich auf eine ziemlich weit oben gelegene Art Terasse zu führen, von der aus man einen tollen Ausblick über die Stadt hatte.

Zu diesem Zeitpunkt war ich allerdings einfach nur alle und hatte mich für den Tag genug mit Leuten auf der Straße unterhalten, wollte einfach nur in Ruhe durch das Fort schlendern und meine Fotos machen, weshalb ich eigentlich gar keine „Führung“ wollte. Aber das konnte der arme Kerl ja schließlich nicht wissen.

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3 Antworten zu Rajasthan Holidays :)

  1. Nina sagt:

    Hey Kathi!

    Nein, das nicht^^, bisher war da nur ein Afrikaner auf der Polizeistation (als wir uns dort für unseren Aufenthalt registrieren mussten), der sowohl Jo als auch mich nach unserem Interesse, ihn zu heiraten, gefragt hat. Anschließend haben wir ihn dann mal nach seinem namen gefragt und freundlich abgelehnt(..also nicht wegen seines Namens, keine ahnung wie der noch hieß^^..)…

  2. Kathi sagt:

    Hi Nina 🙂
    also wenn du schon die ganze Zeit von netten, hilfsbereiten indischen Männern redest kann ich es mir nicht verkneifen nachzufragen ob dich schon einmal einer heiraten wollte bzw. ob du verheiratet werden solltest 😉

  3. Maikiii sagt:

    Ninchen !=)
    Dein Bericht ist wie immer super schön geschildert und spannend, und die Bilder vermitteln echt einen tollen Eindruck…bei euch ist alles so schön bunt und farbenfroh, das kennt man hier kaum..
    schreib weiter so ! :-*

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